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Organisatorische Einbettung

Das Schulteam besteht aus fünf Klassenlehrpersonen. Die Klassenlehrpersonen der Basisstufe werden durch einen Sozialpädagoge/in unterstützt. Die Klassenlehrpersonen der Mittelstufe durch einen Sozialpädagoge/in und eine Stufenhilfe und die Oberstufe durch Stufenhilfen. Zudem gibt es Fachlehrpersonen für die Fächer Werken, Kochen und Fremdsprachen. Ergänzt wird das Team durch eine Logopädin und einen Psychomotoriktherapeuten. Die Schule wird von einer Schulleitung geführt, welche der Gesamtleitung unterstellt ist. Der Schulleitung sind alle Klassenlehrpersonen, alle Fachlehrpersonen, alle Unterrichstassistenten sowie die Logopädie, die Psychomotorik und die Sozialpädagigik in der Schule unterstellt. 

Die Beschulung erfolgt für interne wie externe Schüler genau gleich, sie bilden je nach Alter und Schulkarriere eine Klasse. Die Schülerzahl der Klassenzüge, beträgt höchstens 10 Schüler. Die Schulstiftung Glarisegg unterhält 4 Klassenzüge: eine Unterstufe, zwei Mittelstufen und eine Oberstufe.

Die Schüler haben gemäss kantonalen Richtlinien Unterricht nach Stundentafel.
In der Basisstufe wird nach Bedarf und Leistungsfähigkeit die Anzahl der Lektionen individuell angepasst. Einzelne Schüler können so zu festgelegten Vormittagszeiten auf einer Wohngruppe betreut werden (Morgenpräsenz gemäss Feinkonzept Wohngruppe).
Die Ferienpläne orientieren sich an den kantonalen Vorgaben.

 

Ziele

Die Schule hat zum generellen Ziel die  Verbesserung des Sozialverhaltens, um schulisches Lernen wieder zu ermöglichen und dabei gleichzeitig weitere Lerninhalte, orientiert am Lehrplan, zu vermitteln. Es wird eine Reintegration in die Regelschule angestrebt. Ziele des Unterrichts sind die Förderung der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Schul- und Wohnbereich, aber auch mit den Eltern und externen Stellen, werden Zielsetzungen transparent gemacht. In den halbjährlich stattfindenden Standortgesprächen werden gemeinsam mit den Kindern, Eltern und allen Beteiligten vergangene Zielsetzungen überprüft und neue vereinbart.

Unterricht

Die Wirksamkeit des Unterrichts wird mit Hilfe verschiedener Instrumente überprüft, z.B. tägliche Verhaltensauswertung, Notizen (z.B. Tagesjournal, Tagebuch usw.), informelle und auch normierte Leistungsüberprüfungen, Standortgespräche und Entwicklungs-und Förderplanungssitzungen.

Der Unterricht bei uns ist wirkungsorientiert. Dabei steht nicht die Leistung an erster Stelle, sondern das soziale Miteinander. Regelmässig findet daher der Untericht in Kleingruppen im Rahmen von Natur, Mensch und Gesellschaft, im Freien statt unter dem Aspekt lernen und erleben (Erlebnispädagogik)

Durch regelmässiges Feedback innerhalb des Schulteams und Austausch mit den Wohngruppen findet laufend eine Eigenreflexion und somit eine Überprüfung des eigenen Denkens und Handelns statt.

Lebenswelt

In der Lebenswelt soll den Schülern neben dem bekannten Schulsetting ein Lernort geboten werden, welcher nicht primär an eine Schule erinnert, sondern eher den familiären Rahmen mit einer anregenden Lernatmosphäre hat. Früher war der zentrale Raum eines Hauses die Küche. Hier lebte, wohnte und arbeitete man miteinander und lernte voneinander. Ein solcher Charakter ist für diesen Lernort wünschenswert, um die Freude am Lernen wieder entdecken zu können. Weiter unterstützt diese Art des Arbeitens unsere traumapädagogischen Ansätze, in dem ein sicherer Ankommensort für die Kinder geschaffen wird. Die Alltagsgestaltung orientiert sich an der Bereitschaft und den Interessen der Kinder. Es wird in Lerngemeinschaften gearbeitet und dabei „nebenbei“ gelernt. Auf der Lebenswelt arbeiten Sozialpädagoginnen / Sozialpädagogen. Das Team wird durch eine Lehrperson ergänzt und der Alltag wird gemeinsam gestaltet.

Parallel dazu besteht das «reguläre» Schulangebot weiter, in welchem alle Schüler, die für die Schule bereit sind, ungestört gemäss Lehrplan lernen dürfen. Hier arbeiten Lehrpersonen, welche durch einen Schulsozialpädagogen unterstützt werden. Die neuen Namen Lebenswelt und Schulwelt differenzieren die beiden Angebote begrifflich. In der Lebenswelt liegt der Schwerpunkt der Förderung im Bereich der überfachlichen Kompetenzen, in der Schulwelt im Bereich der fachlichen Kompetenzen.

Basisstufe

Die Basisstufe wird von ein bis zwei Klassenlehrpersonen gemeinsam mit einem Schulsozialpädagogen geführt. Alle Personen bringen ihr fachliches Know-how gleichermassen in die Gestaltung des Unterrichts ein. 

 

Ein ritualisierter Einstieg gibt den Kindern in der Ankommensphase Sicherheit und Stabilität. Im Folgenden werden individuelle Arbeitsaufträge erledigt. In einem ersten Schritt wird hier das Ziel verfolgt, Aufträge von Aussen annehmen zu lernen und sich in der Frustrationstoleranz zu üben, um gezielt individuelle Fortschritte machen und Erfolgserlebnisse beim Erlernen der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) generieren zu können. Der Schüler arbeitet in dieser Phase an seinem eigenen Arbeitsplatz, der geschützt und personalisiert ist.

 

Nach der gemeinsamen Znünipause wird ein für die Schüler bedeutsames Thema behandelt. Hier geht es in einem zweiten Schritt ums gemeinsame Lernen und die Stärkung der Klasse als Allianz. Dafür werden klare Regeln definiert und es wird auf Einhaltung dieser geachtet. 

 

Im Nachmittagsunterricht finden Sport, Schwimmen, Basteln, Tiergestützte Interventionen und Erlebnispädagogik in Kleingruppen statt. Das Unterrichtsteam wird hier durch Fachpersonen ergänzt. Oftmals findet hier das Lernen im Freien statt und der Raum öffnet sich. Die Sicherheit des Klassenzimmers fehlt, umso mehr muss auf Einhaltung von Regeln geachtet werden. 

Mittelstufe

Die Mittelstufe besteht aus zwei Gruppen 3. – 6. Klasse gemischt. Jede Gruppe hat eine Klassenlehrperson, die im Team mit Unterrichtsassistenz und Schulsozialpädagogik, die Klasse führt. 

Der Morgen startet mit einer Ankommensphase, welche die Klassenlehrpersonen individuell gestalten. Das kann Lesen, Pingpongspielen, ein Fussballmatch, Zeichnen, Basteln oder ähnliches sein. Dem Schüler soll damit der Einstieg in den Schulalltag Freude bereiten.

In der Arbeitsphase verfolgt jeder Schüler die von der Lehrperson transparent gemachten Lernziele anhand des zur Verfügung gestellten Lernangebots. Jeder Schüler arbeitet an seinem persönlich gestalteten Einzelarbeitsplatz. Die individuelle Situation wird regelmässig reflektiert. Sobald der Schüler das Thema verstanden hat, präsentiert er dieses mittels individuellem Miniprojekt. Die Kompetenznachweise werden in einem Best of - Ordner gesammelt. 

Nach der grossen Pause am Morgen werden Ateliers angeboten. Die Ateliers sind bedeutsam und lebensnah für die Schüler. Weiter sollen sie aber auch den Horizont der Schüler und ihr Allgemeinwissen erweitern. Mögliche Ateliers sind Englisch, Lebensraum See, Stop Motion Filme, Fussball für Profis, Entstehung der Erde usw. In die Ateliers können gut auch Miniexpeditionen und Ausflüge eingebaut werden. 

Nachmittags findet in den Klassen Fachunterricht statt. Der Fachunterricht setzt sich zusammen aus Sport, Schwimmen, Tiergestützten Interventionen, Erlebnispädagogik, Medien und Informatik, Sozialem Lernen, Musik und Bildnerischem Gestalten. Die Fachrichtungen können je nach Bedarf angepasst werden. Wie in der Basisstufe werden hier vor allem die Flexibilität und die sozialen Kompetenzen gefördert. 

Oberstufe

Die gesamte Oberstufe wird von 2 Klassenlehrpersonen, 2 Fachlehrperson und einer Schulsozialarbeiterin geführt. Diese bilden das Kernteam der Oberstufe. Das Stufenteam wird durch den Berufswahlcoach und die Fachlehrpersonen für technisches Werken und Sport ergänzt.

 

Die Schüler der Oberstufe sind in fixe 4er Lerngruppen eingeteilt. Jede Lerngruppe hat ein Homebase. Diese ist durch einen zentralen Gruppentisch und 4 separate Lernnischen strukturiert. Die Schüler dürfen ihr Homebase persönlich gestalten. Für Konfliktlösungsgespräche zieht sich die Schulsozialarbeiterin in einen separaten Raum zurück. Alle Räumlichkeiten gemeinsam bilden die Lernlandschaft.

 

Der Stundenplan der Oberstufenschüler ist in 90min Blöcke unterteilt. Nach jedem Block wechselt entweder die Lehrperson das Homebase oder die Schüler in bestimmte Fachräumlichkeiten (Technisches Werken, Wirtschaft-Arbeit-Haushalt usw.). Im ersten Block ist die Ankommens Phase integriert, welche die Schüler selbständig gestalten dürfen. Ist ein Schüler damit noch überfordert, erhält er Unterstützung der entsprechenden Lehrperson durch ein Einstiegsangebot.

Jede Lehrperson bietet in ihrem Block fachorientierte Inputs an. Zudem hat jeder Schüler seinen Wochenplan, welchen er bis Freitag zu erledigen hat. Die Schulsozialarbeiterin arbeitet hauptsächlich mit den Schülern an ihren sozialen und personalen Kompetenzen.

Ausserhalb der Lernlandschaft findet Wirtschaft, Arbeit und Haushalt, Technisches und Textiles Gestalten und berufliche Orientierung statt. Für die verschiedenen Altersstufen organisiert der Berufswahlcoach auch differenzierte Angebote. Der Wochenplan ist so aufgebaut, dass der Schüler im Berufswahlprozess unterstützt wird und die dafür nötigen Kompetenzen aufbauen kann. Diese werden anhand von Reflexionsgesprächen oder Projekten ausgewiesen. Der Fokus wird in der Oberstufe verstärkt auf die Gruppe als Allianz gelegt. Die Schüler sollen die Gruppe als Vorteil erkennen und schätzen lernen. 

 

Der Nachmittagsunterricht ist wie der Vormittag in zwei 90min Blöcke unterteilt. Hier finden Wahlfächer statt. Dazu gehören unter anderem Sport, Erlebnispädagogik, Schülerfirma, Bildnerisches Gestalten, Medien und Informatik, Soziales Lernen, Entspannung, Projektunterricht, Musik und Tiergestützte Interventionen. Die Schüler dürfen zu Beginn des Semesters in allen Wahlfächern schnuppern und entscheiden sich danach für jeweils zwei Angebote pro Nachmittag. Auch hier findet der Unterricht oftmals draussen oder „unterwegs“ statt. 

Berufswahlcoach

Unser Berufswahlcoach (BWC) unterstützt und begleitet die Jugendlichen auf ihrem Weg in die Berufswelt mit dem Ziel, dass jeder eine ihm angepasste Anschlusslösung hat. Um dies möglichst optimal durchzuführen, arbeitet der BWC mit den Eltern und Erziehungsberechtigten, den Bezugspersonen, der IV, verschiedenen Lehrbetrieben und von der IV anerkannten Institutionen zusammen.

Angebot

Wir führen jedes Jahr im Herbst einen Elternabend für die Eltern der 7. Klässler mit der IV zusammen durch., zeigen auf, welche Möglichkeiten bestehen und was zu welchem Zeitpunkt zu unternehmen ist und wie wir unterstützen. Der BWC hilft den Jugendlichen beim Erstellen ihrer Dossiers, beim Telefonieren um Schnupperstellen zu finden oder begleitet die Jugendlichen an die Berufsmesse. Eine Begleitung findet ebenfalls statt, wenn der Jugendliche Schnupperbetriebe kennenlernt und bei Auswertungsgesprächen nach der Schnupperlehre.

LIFT

Seit 2020 sind wir Teil des gesamtschweizerischen Projekt LIFT. 

Das Jugendprojekt LIFT ist ein Präventionsprogramm auf der Stufe Sek. 1 mit dem Ziel, Jugendlichen mit einer erschwerten Ausgangslage zu einer valablen Anschlusslösung nach der obligatorischen Schulzeit zu verhelfen. Kernelement von LIFT sind der direkte Einbezug der Jugendlichen in die Arbeitswelt, regelmässige Einsätze an Wochenarbeitsplätzen in lokalen Gewerbebetrieben sowie eine systematische Vorbereitung und Begleitung ab der 7. Klasse der Oberstufe. Der gesamte Prozess wird im Rahmen des Berufswahlunterrichts vom BWC begleitet und unterstützt.